Zugzwang

Die Installation »Zugzwang« avancierte zum Klassiker in Ausstellungen, die sich mit Kunst, Gewalt, Propaganda und deutscher Geschichte befassen. Der komplett mit Porträts von Hitler und Duchamp tapezierte Raum irritiert immer wieder von neuem, ob nun im Jewish Museum (New York) oder in der Hamburger Kunsthalle. Die bestechend einfache wie suggestive Installation löst die unterschiedlichsten Assoziationen aus und provoziert kontroverse Überlegungen.

Rudolf Herz entwarf das Werk 1994/95 und zog damit das persönliche Resümee der Ausstellung »Hoffmann & Hitler«, die er zusammen mit Dirk Halfbrodt für das Stadtmuseum München konzipiert und realisiert hatte. Das medienhistorische Projekt untersuchte, wie sich Hitler von seinem Fotografen Heinrich Hoffmann als »Führer« in Szene setzen ließ. Die Ausstellung wurde zum Skandal erklärt, fand aber auch viel Anerkennung. Bei seinen Recherchen zu Hoffmann war Herz auf das damals kaum bekannte, 1912 aufgenommene Bildnis von Marcel Duchamp gestoßen, das ihn zu der Installation »Zugzwang« anregte.

Rudolf Herz bewegt sich souverän auf dem Feld der Kunst wie der Medienforschung. Viele seiner Werke sind experimentell und partizipatorisch angelegt. Dementsprechend schlug er vor, renommierte Medienforscher, Künstler und Kunsttheoretiker um eine Stellungnahme zu »Zugzwang« zu bitten. »Zugzwang Extended« versammelt diese Statements, ergänzt durch eine ausführliche fotografische Dokumentation und einen Pressespiegel zu »Zugzwang« und »Hoffmann & Hitler«.

Zugzwang

Rudolf Herz
Heinz Schütz (Hg.)
Zugzwang
Duchamp Hitler Hoffmann
180 Seiten, broschiert
ca. 30 Fotos
erschienen im Februar 2014
ISBN 978-3-943157-10-9
€ 24,00