Gert Fröbe

Ob Bond-Bösewicht, Otto Normalverbraucher, Kommissar, Kindermörder, General oder Räuber Hotzenplotz – viele Gesichter, ein Name. Kaum ein anderer deutscher Schauspieler war so wandlungsfähig wie der gebürtige Sachse Gert Fröbe. Er begann als Stehgeiger und wurde dann Bühnenmaler in Dresden. Seine ersten Theaterengagements hatte er in Wuppertal, Frankfurt am Main und Wien.

Sein erster Film war die BERLINER BALLADE. Der Film hatte keinen Erfolg. Gert Fröbe musste den Umweg über Erfolge in Frankreich gehen. Nun besetzte man ihn auch wieder in Deutschland, etwa als Kindermörder in ES GESCHAH AM HELLLICHTEN TAG. Sein Herz aber schlug mehr für die Komödie. Die Bösen spielte er, wie er einmal selber sagte, deshalb richtig böse, damit das Gute noch besser ans Licht kommt.

Bald zählte er in Deutschland zu den meistbeschäftigten Schauspielern der Nachkriegszeit. Erfolge in englischsprachigen Filmen wie GOLDFINGER und DIE TOLLKÜHNEN MÄNNER IN IHREN FLIEGENDEN KISTEN schlossen sich an. Doch auch die so genannte Kleinkunst – etwa pantomimische Rezitationen von Christian Morgenstern-Gedichten – beherrschte er wie kaum ein anderer. In den 1980er Jahren war er fast nur noch in Fernsehrollen zu sehen. Er starb 1988 nach einem Herzinfarkt im Münchener Klinikum Großhadern.

Dieses Buch über den sächsischen Charaktermimen und Morgenstern-Interpreten Gert Fröbe (1913–1988) gehört zu den aufwendigsten Schauspieler-Biographien im deutschen Sprachraum. Die Grundlage für dieses schriftliche Portrait waren Interviews und Recherchen zu einer dreiteiligen Videodokumentation GERT FRÖBE – EIN LEBEN, die 1998 in Dortmund uraufgeführt wurde. Die beiden Autoren Stefan Lüsse und Markus Grieb ergänzten diese Recherchen durch mehr als 150 weitere Gespräche mit Verwandten, Freunden, Kollegen und anderen Weggefährten, wie z.B. Hansjörg Felmy, Hildegard Knef, Günter Pfitzmann, O.W. Fischer, Marion Kracht, Eddi Arent, Katja Ebstein, Lonny Kellner-Frankenfeld, Jürgen Roland, Elke Sommer, Nadja Tiller u.v.a. Dadurch ist nicht nur eine faszinierende Lebensgeschichte entstanden, sondern auch eine Reise durch die Film- und Zeitgeschichte.

Gert Fröbe

Markus Grieb
Stefan Lüsse
Gert Fröbe
1913–1988
1000 Seiten, gebunden
ca. 200 Fotos
erscheint voraussichtlich im Mai 2024
ISBN 978-3-943157-84-0
€ 48,00