Carl Theodor Dreyers JEANNE D’ARC

Sie sind berüchtigt, die Frauen von Carl Theodor Dreyer. So manche Hexe ist darunter (DIES IRAE) und manche Blutsaugerin gar (VAMPYR), manch unberechenbare Heilige auch, und Gertrud, die den verklemmten Männern das Evangelium der kompromisslosen Liebe predigt, im letzten Film des großen Kinomagiers.

Und dann Jeanne d’Arc natürlich, so kompromißlos und unberechenbar wie keine andere, die Jungfrau von Orléans, deren Leiden und Tod Dreyer den größten Film seiner Stummfilmzeit gewidmet hat.

Eine Sinfonie des Schreckens, diese PASSION DER JEANNE D’ARC. Eine große historische Geschichte und ein Stück atemberaubendes Kino. Der Film baut ganz auf die Akten und Berichte vom Prozeß – Dreyer ist berüchtigt wegen seines Glaubens ans Authentische. Kopf für Kopf, Pickel für Pickel, Pore für Pore, so hat er sich die Visagen seiner Richter zusammengesucht für das Filmtribunal, dem er Jeanne aussetzt, und daraus eine öffentlich-rechtlich-religiöse Terrormaschine konstruiert. Ein Räderwerk, dem keiner entkommen kann und das noch heute Schrecken und Mitleid beim Zuschauen erzeugt. Mitleid mit dem Opfer, der armen Jeanne: ihre Tränen haben Generationen von Zuschauern bewegt. (Fritz Göttler)


Weitere Bücher von Heiner Gassen (Red.)
im belleville Verlag:

Carl Theodor Dreyers JEANNE D’ARC

Heiner Gassen (Red.)
Carl Theodor Dreyers JEANNE D’ARC
Revue CICIM 43/44
Ein Buch von Michael Farin, Heiner Gassen, Enno Patalas, Gabi Schilling, Hans Schmid, Gerhard Ullmann
131 Seiten, Klappbroschur
über 200 Abb.
erschienen im Juni 1996
ISBN 978-3-933510-41-9
€ 14,00