Apfelböck oder Über das Töten

»In mildem Lichte Jakob Apfelböck
Erschlug den Vater und die Mutter sein
Und schloß sie beide in den Wäscheschrank
Und blieb im Hause übrig, er allein.«

Im Spätsommer 1919 erschüttert ein Elternmord die Münchner Öffentlichkeit - und inspiriert den jungen Bertolt Brecht zu seiner Ballade »Apfelböck oder die Lilie auf dem Felde« sowie zu der Erzählung »Die Erleuchtung«: Ein 16jähriger hatte Vater und Mutter getötet und drei Wochen mit den Leichen in der Wohnung zugebracht, als sei nichts geschehen.

Dieser Fall, der Fall »Apfelböck«, wird hier erstmals umfassend anhand der Gerichtsakten und zeitgenössischer Presseberichte dokumentiert. Zudem dient er als Ausgangspunkt weiterer Betrachtungen zu Mordfällen sowie zum Umgang mit Bildern des Todes und des Tötens, in der Realität, den Medien und der Kunst.

Mit Beiträgen von Christoph Bachmann und Margit Rosen.

Apfelböck oder Über das Töten

Christian Schoen
Apfelböck oder Über das Töten
Materialien und Essays zum Fall Apfelböck, zu Bertolt Brecht, zum Töten und zu Bildern vom Töten
235 Seiten, broschiert
zahlreiche Abb.
erschienen im Juli 2005
ISBN 978-3-936298-51-2
€ 20,00